Das Grundrauschen fehlt

Der Austausch via Telemedium steht in der erstrangigen Kommunikation – also: dem direkten Gespräch; der Präsentation; dem Frontalunterricht etc. – dem direkten Austausch im Angesicht zueinander (je nach Medium) vergleichsweise wenig nach. In der zweitrangigen Kommunikation, nämlich dem indirekten Austausch – das ist: das überhöhrte Gespräch; das die Runde machende Gerücht; die per Hörensagen weitergegebene Information etc. – jedoch, findet im Telemedium (wenn überhaupt) in kanalisierter, exklusiverer, kontrollierbarer Form statt.

Darin liegt – neben unbestreitbaren Vorteilen – ein Nachteil, der für sich selbst bedacht und dessen Folgen bei Ersatzformen, wie etwa Hausunterricht / Home-Schooling oder Heimarbeit / Home Office mitgedacht werden muss.

Beispiel: A hat ein Frage an die Lehrerin, traut sich aber nicht diese vor der Klasse vorzutragen oder erachtet sie als für den Unterricht irrelevant. In direkter Kommunikation im Klassenraum würde A sich wohl nach dem Unterricht an die Lehrerin wenden. Wer zu diesem Zeitpunkt noch in Hörweite ist, könnte an der Frage und deren Antwort teilhaben (ob dies in As Sinne ist sei ohne Bedeutung). Im telemedialen Äquivalent würde die Lehrerin der Klasse einen Fernkontakt – E-Mail, Telefon, Textnachricht – für Fragen anbieten. Hier ist in der Anlage des Mediums per se keine unmittelbare Teilhabe am Austausch angelegt.